Foto: Elke Rust
Die dunkle Jahreszeit ist für mich zugleich auch Sternenzeit. Denn ich liebe es abends im Dunkeln den Sternenhimmel zu betrachten. Schon als Kind habe ich das gerne gemacht. In der Adventszeit ist meine Mutter mit uns Kindern oft nach dem Abendessen noch einmal hinausgegangen. Und dann haben wir Sterne geschaut. Nach und nach hat unsere Mutter uns verschiede Sternenbilder gezeigt. Den großen Wagen. Den Orion. Die Kassiopeia.
Als Kind war ich immer stolz, wenn ich beim nächsten Mal ein Sternenbild wiederfinden konnte. Und noch heute freue ich mich, wenn ich am Himmel ein vertrautes Sternenbild entdecke. Aber ich liebe es auch einfach so in den Himmel zu schauen und die Sterne zu betrachten.
Wenn ich im Winter auf einer Nordseeinsel bin, ist das besonders schön. Weil es dort noch viel dunkler ist, als am Festland in der Stadt. Dort am Strand funkeln die Sterne noch einmal viel heller und ich kann noch viel mehr Sterne entdecken. Wenn ich so in den Himmel schaue und die Sterne betrachte, dann entsteht in mir ein Gefühl von Weite und von Ewigkeit.
„Wir haben seinen Stern gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten“. Das sagen die Waisen aus dem Morgenland, als sie in Bethlehem am Stall ankommen. Gottes Stern hat ihnen den Weg gezeigt, zum Kind in der Krippe. So erzählt es das Matthäusevangelium im 2. Kapitel.
„Wir haben seinen Stern gesehen.“
Manchmal, wenn ich abends nachhause komme und müde und kaputt bin, dann gehe ich noch einmal nach hinten in den Garten und schaue in den Himmel. Und dann denke ich daran: Dass Gottes Stern auch in meine Dunkelheit strahlt.
Auch angesichts vieler Sorgen, die ich mir mache, wenn ich die Weltpolitik verfolge, finde ich es so tröstlich zu wissen: Dass Gott zu uns auf die Erde kommt. Dass Jesus mit uns durch dieses Leben geht. Durch alle Höhen und Tiefen. Und wenn es noch so dunkel ist und ich die Sterne vor dunkler Wolken nicht sehen kann, so weiß ich doch: Gottes Stern strahlt über mir.
Vielleicht schauen auch Sie mal wieder abends nach draußen in den Himmel? Ich wünsche Ihnen, dass Sie Gottes Stern entdecken können. Der Ihnen sagt: „Du bist nicht allein!“ „Gott begleitet Dich auf Deinem Weg.“ „Sein Stern strahlt auch über Dir“
Ich wünsche Ihnen eine behütete Zeit.
Ihre Pastorin Dorothea Luber